CAFE MÜNCHEN

(„Hotel zur Stadt München – Cafe München – Odeon Casino“   Innsbruck Meranerstraße 7 / Erlerstraße 17)

Das Cafe München bestand von 1867 bis zu seinem Abbruch 1954. 1896 wurde der Komplex erweitert, 1920 wurde der Kaffeehausbetrieb vergrößert – man pries das Lokal mit den Worten – „Vornehmstes Cafe mit eigener Konditorei“ an.
. Jeweils mittags und abends fanden Konzerte der hauseigenen Künstlerkapelle statt, bis 1929 war dort Hugo Morawetz, der Komponist von „Mein schönes Innsbruck am grünen Inn“ als Kapellmeister tätig. Abgelöst wurde er wohl von Anton Stedry mit seiner Salonkapelle (siehe Tonbeispiel unten). Anfang der 20iger-Jahre erfolgten noch weitere Umbau- und Erweiterungsarbeiten, dafür wurden die besten Baumeister, Architekten und  Fachleute für den Innenausbau – von Wien bis München engagiert.
Um 1924 kam noch das Odeon-Casino dazu, damit dürfte der Komplex rund um das Cafe München wohl Innsbrucks Unterhaltungszentrum "Nummer Eins" gewesen sein.  
Ab Mitte der Dreißiger Jahre gingen die Geschäfte – aus wohlbekannten Gründen – nicht mehr so gut, es erfolgte eine Zwangs-Versteigerung. Ein Bombentreffer am 16. Dezember 1944 beschädigte das Eckhaus sehr und nach dem Krieg - und einer provisorischen Wiederherstellung, zog das Informations-Center der amerikanischen Truppen dort ein.  1954 wurde das alte Gebäude abgerissen und ein Neues errichtet, daß bis in die Achziger-Jahre noch Gastronomiebetriebe beherbergte („Papillon“ und danach „Bajazzo“ – von mir pers. beide noch besucht!).

Heute zeugt nichts mehr vom ehemaligen Glanz dieser Stätte, ein Elektro-Fachmarkt und ein Bekleidungsgeschäft sind dort in den Achziger Jahren eingezogen – die Fassade wurde runderneuert - und so ist nichts mehr übrig vom berühmten CAFE MÜNCHEN in Innsbruck, außer einigen Bildern und wenigen Schellackplatten seiner Hauskapelle!