Franz Niernsee (Wien 1874-1936)
Franz Niernsee – geboren  1874 in  Wien-Matzleinsdorf – neben Max Jauner wohl der bekannteste Solist des Wienerliedes um die Jahrhundertwende (bis in die 30iger Jahre). Niernsee hat mehr Soloaufnahmen als jeder andere Wienerliederinterpret besungen, er war auch der erste Wienerliedersänger der 1913 einen Exklusivvertrag bei einer Schallplattenfirma (Columbia) angeboten bekam.  

Von kleiner Statur, aber mit gewaltiger Stimme“ habe ich irgendwo gelesen – zumindest Letzteres bestätigt sich, wenn man eine seiner zahlreichen Platten anhört - außerdem war er ein ausgezeichneter Jodler. Im Laufe seiner Karriere arbeitete er häufig mit anderen Interpreten zusammen - ein Teil seiner Solo und Duettplatten (z. B. mit Karoline Müller) erschien auch in englischen und US-amerikanischen Pressungen.

Zu Beginn seiner Karrriere wurden oft  „Huber und Wolfert“ als Interpreten auf dem Label genannt – tatsächlich sang aber Niernsee (Nürnsee!? etc.) – siehe z. B. – „I bin der Pester Franzl“ und „Alt-Weana-Jodler“. Vor dem Kriege war das „Lenz-Quartett“ seine „Stamm-Schrammel-Partie“ – in den 20iger/30iger Jahren begleiteten ihn div. Formationen (Die Geigerbuam, Maxim-Quartett , Dietrich-Schrammeln, Mojka Quartett, Lanner Quartett, etc.).

Das "Lenz-Quartett" - ganz rechts-stehend Franz Niernsee. (Über die drei anderen Herren kann ich nichts sagen - viel. "Huber u. Wolfert??)

Warum die Pseudonyme "J. Nürnsee" (Pester Franzl) und "Nierenstein" verwendet wurden, weiß ich nicht!? (- sieht schon fast wie ein "Jux" aus).

Nach dem ersten Weltkrieg setzte er seine Karriere fort und bereiste erfolgreich das deutschsprachige Ausland.  Um 1928/29  engagierte ihn - gemeinsam mit dem Mojka-Quartett  - das berühmten „Haus Vaterland“ in Berlin, wo er  bald zum Liebling des Publikums wurde.

War der berühme Kapellmeister "Charly Gaudriot" Niernsee's Schwiegersohn?

Zuletzt trat er beim Fischer-Toni in Alt Ottakring auf – bis zu seinem Tode im Dez. 1936. Interessantes zum Schluß – ich fand kaum Bildmaterial von Niernsee – ungewöhnlich für so einen bekannten Künstler! Obwohl – „die Columbia“ presste sein Portrait auf das Plattenlabel!